Der Onlinehandel verändert sich unentwegt und die Anzahl möglicher Lieferanten steigt stetig an. Retailer sind schon lange nicht mehr ausschließlich auf lokale Anbieter angewiesen und können stattdessen auf ein globales Netzwerk an Produzenten und Lieferanten zugreifen. So können sie Prozesse, Margen und Gewinne optimieren. Der richtige Einkauf, beim richtigen Lieferanten, zur richtigen Zeit bietet hohe Potentiale und kann nicht selten zum Wettbewerbsvorteil avancieren.
Nicht jede Marge führt zu Gewinn
Ein günstiger Einkaufspreis bedeutet nicht automatisch eine hohe Marge, denn das Produkt muss immer noch verkauft und ausgeliefert werden. Dabei ist es längst nicht nur der Preis der die Kaufentscheidung beeinflusst. Das Thema Verfügbarkeit und Lieferzeit spielt eine immer wichtigere Rolle angesichts von “Same-Day-Delivery”, “Just-in-Time-Delivery” oder “Instant-Delivery”- Angeboten.
So müssen Lieferanten nach den besten Einkaufspreisen, ebenso wie nach den besten Lieferzeiten und -bedingungen bewertet werden.
Der beste Preis überzeugt nur, wenn die Ware auch rechtzeitig beim Kunden eintrifft.
Gerade im Bereich der FMCG (Fast Moving Consumer Goods) stehen häufig eine Vielzahl von Lieferanten zur Verfügung und machen ihre Aufwartung mit immer günstigeren Preisen und lokalen Logistik-Zentren, um die Ware schnell ins eigene Lager oder direkt zum Kunden zu bringen.
Wer nicht selber ausreichend Ware vorhalten kann oder möchte, sollte sich die Lieferketten genau ansehen. Ganz gleich wie günstig der Einkaufspreis oder wie hoch die Marge ist- trifft die Ware zu spät ein, freut sich vermutlich bereits ein Mitbewerber über die Bestellung des Kunden. Das eigene Lager bis unters Dach zu füllen, bindet jedoch nicht nur Kapital, das anderswo umsatzsteigernd eingesetzt werden kann, es erhöht auch das Risiko am Trend vorbei eingekauft zu haben.
Optimierte Preise für den Endkunden
Viele Lieferanten bedeutet auch viele verschiedene Preise und Liefertermine. Vorteilhaft ist es für die, die sich den auftretenden Veränderungen schnell anpassen können und das in beide Richtungen.
Der globale Handel wird immer wieder von kleinen und großen Ereignissen durchgeschüttelt. Ob es dabei eine Umweltkatastrophe in Asien ist, die zu horrenden Preisen für beispielsweise Festplatten führt oder ein Frachtschiff, das sich im Sueskanal querstellt und so über 3 Monate die Lieferketten der Hersteller und Händler massiv stört.
Das birgt potential für Verluste, wenn die Verkaufspreise und Verfügbarkeiten nicht zeitnah den Umständen angeglichen werden.
Digitalisierung zur Optimierung
Nicht selten haben Händler weit mehr als eine Hand voll Artikel im Portfolio. Da wird es schnell zu einer Herkulesaufgabe die Daten zu sammeln, zu prüfen, neue Preise zu berechnen und in allen Kanälen zu aktualisieren.
Oft ist die Lösung, sich auf eine geringere Menge zu beschränken, um den Überblick zu behalten und mit den Änderungen Schritt zu halten.
Hier kann der Beschaffungsprozess in vielerlei Hinsicht von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren und ist geradezu prädestiniert für den Wandel.
Im Kern geht es dabei um das Zusammentragen, das Aggregieren und automatisierte Auswerten großer Datenmengen: Listen einlesen, in ein strukturiertes Format überführen und im Anschluss Auswertungen mit den vorhandenen Daten erstellen. Welcher Verkaufspreis liegt im Bereich der gewünschten/geplanten Marge, welcher Artikel ist bei welchem Anbieter auf Lager oder hat eine kürzere Lieferzeit bei gleichzeitig passendem Einkaufspreis.
Eine digitale Lösung kann diese Daten in den allermeisten Fällen erheblich schneller, beispielsweise jede Stunde oder alle 5 Minuten einlesen, verarbeiten, abgleichen und Änderungen vorschlagen. So entfallen mögliche Beschränkungen, diese Prüfungen auf eine geringe Teilmenge der eigenen Produkte zu reduzieren.
Dazu kann dieser Prozess bei Produkten, die keine manuelle Prüfung erfordern, vollständig automatisiert werden.
Potentiale und Chancen
Durch eine (Teil-)automatisierte Prüfung von Liefer- und Preisdaten kann der eigene Ertrag optimiert, ebenso wie ein ungeplanter Verlust abgefedert oder sogar abgefangen werden.
Dabei wird genutzt, was heute bereits vorhanden ist: Die Daten der Lieferanten, ob als Excel-Tabelle, CSV oder über eine vorhandene API. Statt Stunden zu investieren, diese Daten händisch zu sammeln und zu prüfen, erfordert eine Digitalisierung des Prozesses nur noch den letzten Schritt: die Prüfung.
Durch geschickte Abfragen kann auch die Anzahl der zu prüfenden Produkte reduziert werden und zwar auf die, die wirklich einer Veränderung in Preis oder Lieferzeit unterlagen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das eigene Portfolio aus einigen 100 oder mehreren 1000 Produkten besteht.
Für diejenigen, die noch einen Schritt weiter gehen wollen, lässt sich dieser Prozess auch vollständig Automatisieren und benachrichtigt beispielsweise bei ungewöhnlichen Änderungen, bevor sie durchgeführt werden.
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